Antichi Strumenti

1997 gründet Tobias Bonz gemeinsam mit Laura Toffetti in Frankfurt am Main das Barockorchester Antichi Strumenti. Es zeichnete sich von Begin an aus durch einerseits genaue Quellenforschung und intensive Zusammenarbeit mit Bibliotheken und Archiven als auch andererseits durch eine kreative Umsetzung dieser Forschungen in das aktuelle Konzertleben. So standen Konzerte in einer stillgelegten Brauerei (piano-piano,1998) neben der Erschließung der Kompositionen des Darmstädter Kapellmeisters Christoph Graupner, die zwischen den Jahren 2001 und 2008 durch eine CD-Trilogie dokumentiert wurde. Seit dem Jahr 2005 hat das Orchester seinen Sitz im Elsass und produziert sich dort gemeinsam mit Chören wie auch als selbständiges Ensemble.

Die langjährige Beschäftigung mit dem musikalischen Repertoire des oberitalienischen Hofes von Modena am Ende des 17. Jahrhunderts fand im Jahr 2006 Abschluss in der CD-Veröffentlichung von Duo en Rondeau. Diese innovative Einspielung der ersten Kompositionen für Violine und Violoncello ohne Generalbass wurde von der internationalen Musikpresse hoch gelobt.

Antichi Strumenti wurde 2009 von der Région Alsace  ausgewählt, diese musikalisch bei der künstlerischen Kooperation zwischen dem Elsass und Schlesien zu repräsentieren. Auf einer Konzerttournee in Polen und durch eine CD-Aufnahme wurden die Darmstädter Sinfonien des deutsch-polnischen und interkonfessionellen Komponisten Johann Gottlieb Janitsch vorgestellt. Die hohe musikalische Qualität sowohl der erstmals wiederentdeckten Werke als auch die stilistisch genaue Interpretation der Aufnahme hatte neben lobenden Kritiken die editorische Neuausgabe der Werke durch den Berliner ortus musikverlag zur Folge.

Nach längeren Forschungen im städtischen Archiv von Mulhouse konnte Tobias Bonz die Autobiographie des elsässischen Komponisten Jean Gaspard Weiss wiederentdecken. In Zusammenarbeit mit Antichi Strumenti wurden dessen Werke ab dem Jahr 2011 in mehreren Konzerten und mit einer CD-Einspielung dem Publikum zugänglich gemacht. Für diese Arbeiten erhielt Antichi Strumenti 2012 den „Prix de la Musique“ der Académie Rhénane de Strasbourg.

Im Herbst 2007 entstand mit der Unterstützung des italienischen Konsulates von Mulhouse die Konzertreihe Un vendredi au musée. Bereits im Folgejahr wurden die innovativen Konzerte von den elsässischen Institutionen gefördert und im Jahr 2010 nach Mulhouse verlegt. Historische Musik steht dabei neben heutigen Künsten und verbindet sich mit diesen durch den sprachlichen Aspekt der historischen Interpretationspraxis. Bei den Konzerten hat die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert, so dass bei jedem Projekt mehrere Schulklassen Einblick in künstlerisches Arbeiten erhalten können.